Nichts tun – Der Boost für gute Leistung?
6. August 2024Erfolgreiche Beziehungsgestaltung ist für Führungskräfte nicht nur ein „Nice-to-have“, sondern ein entscheidender Faktor für den langfristigen Erfolg des Unternehmens. Es verbessert die Kommunikation, fördert Motivation und Engagement, stärkt die Zusammenarbeit, erhöht die Resilienz, ermöglicht konstruktives Feedback, schafft eine Kultur der Wertschätzung, entwickelt emotionale Intelligenz und fördert Innovation. Führungskräfte, die diese Fähigkeiten beherrschen, tragen maßgeblich zur positiven Entwicklung ihres Teams und ihrer Organisation bei.
Aber wie gelingt es gute Beziehungen zum Team aufzubauen?
Wenn Führungskräfte positive Beziehungsenergie spenden, machen sie diese 13 Dinge häufig und merklich:
- Sie unterstützen ihre Mitarbeiter.innen und helfen ihnen in der Organisation sichtbar zu werden – statt vor allem dafür zu sorgen, dass sie selbst die Anerkennung bekommen.
- Sie zeigen (öffentlich) Dankbarkeit und Wertschätzung für die Person und die Arbeit – statt Feedback aufzusparen.
- Sie stärken das Selbstvertrauen und die erlebte Selbstwirksamkeit.
- Sie lächeln häufig, grüßen auch den Putzmann.
- Sie vergeben anderen ihre Fehler und Schwächen – statt permanent oder gar bewusst Schuld- oder Schamgefühle auszulösen.
- Sie geben auch erstklassige, prestigeträchtige Aufgaben ab und erkennen damit andere an – statt die Kirsche auf der Sahnetorte immer nur für sich zu reklamieren.
“Positive energy can be developed and shared with everyone. And, most importantly, the research is clear: when leaders display these attributes, organizations flourish more than when the attributes are absent.”
Kim Cameron
- Sie hören aktiv und einfühlsam zu – statt immer nur in Ratschlag- oder Sendemodus das Gespräch zu dominieren und die eigenen Ideen durchzusetzen.
- Sie antizipieren und lösen Probleme oder helfen diese zu lösen – statt vor allem neue zu schaffen.
- Sie sehen Möglichkeiten, denken eher in „Ja, und…“ – statt mit „Ja, aber…“.
- Sie verdeutlichen die Bedeutsamkeit von Aufgaben und Tätigkeiten und inspirieren damit.
- Sie schenken leicht Vertrauen und strahlen damit Vertrauenswürdigkeit aus.
- Sie vermitteln das Gefühl von Echtheit und Authentizität, stehen auch zu Macken und Fehlern.
- Sie zeigen Interesse am Menschen – statt Mittarbeiter:innen nur in ihrer Funktion oder beruflichen Rolle zu sehen.
Kim Cameron, einer der Gründerväter von Positive Leadership, konnte in einer Untersuchung von 600 mittleren und gehobeneren Führungskräften aus so verschiedenen Branchen wie Bauwesen, Finanzwirtschaft, (Hoch)schulen, Unterhaltung nachweisen:
Produktivität, Stimmung unter den Beschäftigten und Zufriedenheit der Kundschaft florieren besonders unter Führungskräften, die von ihren Mitarbeitenden in diesen obengenannten Dimensionen als gute Beziehungsgestalter genannt werden. Auch in Sachen Qualität und finanzielle Performance lassen sich positive Zusammenhänge erwarten.*
Ein paar Fragen zur Reflexion?
- Wie stiftest Du als Führungskraft positive Beziehungsenergie unter und mit Deinen Mitarbeitenden?
- Welche der 13 Attribute fallen Dir leicht – wo könntest Du Dir noch eine Scheibe von wem abschneiden?
- Wie sehen das Deine Mitarbeitenden, Peers, Vorgesetzten?
Ich wünsche Dir viel Freude bei der Gestaltung positiver Beziehungen!
In unserer nächsten Connected Leadership Journey Start im Januar 2025 in Bad Aibling vertiefen wir dieses und viele weitere Themen, die erfolgreiche Führung in heutigen Zeiten ausmachen.
Hier findest du weiterführende Infos:
*Cameron, K. (2023): Positively Energizing Leadership: Virtuous Actions and Relationships That Create High Performance Berrett-Koehler Publishers. S. 57 ff.