3 Tipps für ein erfolgreiches Mitarbeiter-Gespräch
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8. März 2023„Individualisierung ist der MEGA-Trend der aktuellen Zeit“, schreibt das Zukunftsinstitut.
Die eigene Freiheit, persönliche Leistung und Selbstbestimmung sind wichtige Werte unserer individualistisch geprägten Gesellschaften.
Einer der Gründe für die zunehmende Individualisierung: In vielen Ländern und Kulturen haben Menschen die Möglichkeiten, ihr Privatleben und den Karriereweg nach den eigenen Wünschen zu gestalten.
Sie müssen es sogar, denn die wachsende Auswahl erfordert, dass sie permanent entscheiden, welche Richtung sie ihrem Leben geben.
Ist bei so viel Individualität noch Raum für ein WIR? Oder verhindert die Individualisierung, dass wir zu Teamplayern werden?
Und wie schwer ist es, unter diesen Voraussetzungen ein Team zu führen? Oder bedeutet Führung nur noch das bedürfnisorientierte Führen von Individuen?
Warum Wir und Ich sich nicht widerspricht:
Ich möchte 5 Punkte aus der Studie herausheben und diese im Kontext Führung beleuchten.
1. Menschen sind soziale Wesen. Sie haben ein Bedürfnis nach Zugehörigkeit, wollen nicht ausgegrenzt und ausgeschlossen, sondern bemerkt, beachtet und in ihrer Individualität wahrgenommen und anerkannt werden.
Im Kontext Führung ist dies eine bedeutsame Erkenntnis. Die Wahrnehmung, Wertschätzung und Anerkennung jedes Einzelnen tritt zentraler in den Führungskontext. Wertschätzung und Anerkennung sind übrigens zwei der am häufigsten genannten Bedürfnisse in Teamentwicklungen und Mediationen. D.h. bei allem Fortschritt und Verbesserung den wir alle immer im Fokus haben lohnt sich ein innehalten und das bisher erreichte und die Menschen Wert zu schätzen.
Andernfalls laufen wir Gefahr,den Menschen mit seinem Kreativpotential und Leistungsbereitschaft zu verlieren.
2. Individualismus ist kein Konzept einzelner Personen, sondern ein gemeinsames soziales Wertesystem, das die Freiheit und die Leistungen des Individuums in den Vordergrund stellt – ein verbindender Grundgedanke.
Das bedeutet im Kontext Führung: Es gibt ein einheitliches Wertesystem, mit dem die Führungskraft Team-Routinen, Team-Ziele, Zusammenarbeit und auch Einzelarbeit gestalten kann. Wichtig hierbei ist Transparenz und die Mitgestaltung der Beteiligten, um jedem Individuum Raum im individuell gestalteten WIR zu schenken.
Es gibt kein „Gut“ und kein „Schlecht“. Es geht darum, das Individuum anzuerkennen und mit den Stärken und Bedürfnissen zu integrieren, die es mit sich bringt. Ein buntes und funktionsfähiges WIR zu gestalten. Menschen, die sich in ihrer Individualität anerkannt und wertgeschätzt fühlen und die entsprechend ihrer Bedürfnisse arbeiten können, sind motiviert und haben Freude an Leistung.
3. Werte wie Sicherheit, Freundschaften, soziale Bindungen in unterschiedlichen Gruppen verlieren in einer individualisierten Welt nicht an Bedeutung. Es kann sogar das Gegenteil der Fall sein, wenn das Vertrauen in staatliche Systeme schwindet: Freunde, Familie, ebenso das berufliche Umfeld werden zunehmend wichtiger, je weniger öffentliche Einrichtungen und Organe als Sicherungssysteme wahrgenommen werden.
Das bedeutet im Kontext Führung: Menschen suchen nach Zugehörigkeit. Wenn es dem Unternehmen bzw. der Führungskraft gelingt, ein Umfeld zu bieten, dem sich das Individuum zugehörig fühlt, ist das ein Gewinn. Denn es steht in direktem Zusammenhang mit der intrinsischen Motivation. Natürlich suchen sich Menschen mehrere Orte und Gruppen der Zugehörigkeit und eine Summe dieser prägt die Person. Ziel darf es sein, als Team eine dieser prägenden Bezugs-Gruppen zu sein.
4. Individualistische Ziele und Werte wie die persönliche Weiterentwicklung, Bildung oder Karriere lassen sich nur im Austausch, durch Interaktion und soziales Miteinander und Kooperation mit anderen erreichen.
Das bedeutet im Kontext Führung: Der Mensch will wachsen. Bietet Möglichkeiten für internes und externes Wachstum! Das ist nicht unbedingt mit viel Geld und Zeit verbunden. Das kann in kleinen Team- Routinen Anerkennung finden wie: „Was hast Du letzte Woche gelernt?“ Versucht im Gespräch und aus Reflexionen über frustrierende Kundenprojekte und Herausforderungen „Learnings“ herauszufiltern! Das sorgt für gemeinsame AHA- Momente, anstelle von Frust. Es entwickelt eine Kultur der Neugierde und des Wachsens!
Das ICH und das WIR
Sich selbst, seine Entwicklung und die eigenen Interessen stärker in den Mittelpunkt zu rücken, schließt also den Gemeinschaftssinn nicht aus. Denn wer intensiv auf seine Bedürfnisse hört, wird dabei auch Zugehörigkeit und Wir-Gefühl als wichtige persönliche Wünsche und Voraussetzungen wahrnehmen.
Die Herausforderung an Führung ist in diesem Kontext groß und menschlich.
Seit Jahren verfolge ich in Entwicklungsprogrammen für Führungskräfte, die ich firmenintern umsetze, den Ansatz der bedürfnisorientierten Führung. In meinen Augen ist dies ein nachhaltiger und auf den Menschen fokussierter Ansatz, der den Trend der Individualisierung und gleichzeitig Verbundenheit in sich vereint.
Wenn Du mehr dazu erfahren möchtest, dann kannst Du Dich gerne bei mir melden. Ich freue mich, von Dir zu hören.
Ich wünsche euch verbindende, erkenntnisreiche und erfolgreiche Gespräche!